Ehrlich gesagt, die meisten glutenfreien Gebäcke aus Blätterteig sind nicht wirklich der Hammer. Meistens sind sie sehr kompakt und schwer, die Leichtigkeit der glutenhaltigen Variante erreichen sie seltenst. Umso mehr sind wir natürlich neugierig gewesen, als auf Social Media immer öfter das Reispapier-Croissant auftauchte und richtiggehend “viral” ging.
Die Textur sieht darauf meist fantastisch aus und natürlich sind die Influenzenden meist begeistert ob ihres Werkes. Das Problem: Noch können wir nicht direkt probieren, ob es nur schön aussieht – oder auch gut schmeckt. Ist es tatsächlich die Gelegenheit für Zölis, ein “echtes” Croissant zu probieren?
Wir probieren es aus
Die Rezepte sehen eigentlich immer ziemlich ähnlich aus: Grundlage sind Reispapierplatten, wie sie auch für Frühlings- oder Sommerrollen verwendet werden. Gibt es in der Asia-Ecke in jedem Supermarkt. Für 2-3 Croissants werden meistens noch 2 Eier, 50ml Milch, 1 TL Backpulver, 1 EL geschmolzene Butter und 1-2 EL Zucker verwendet.
Wir nehmen diese Mengen als Grundlage und ergänzen aber noch eine Prise Salz und einen weiteren halben Teelöffel Butter.
Wir vermischen die Zutaten (außer dem Reispapier natürlich) sorgfältig, bis eine homogene Masse entsteht. Diese geben wir auf einen Teller und weichen die Reisplatten einzeln ein. Da die Masse kühl ist, dauert das einige Minuten.
Zeit genug um den Backofen auf 180°C Umluft vorzuheizen.
Nachdem die Reispapierplatten eingeweicht sind, legen wir immer drei Stück aufeinander. Im nächsten Schritt schneiden wir ein kuchenstückförmiges Teil aus den kreisförmigen Platten aus. Links und rechts verbleiben zwei Halbkreise.
Nun erfolgt der komplizierteste Schritt: Wir legen einen halbkreis schräg auf das Kuchenstück, der zweite Halbkreis kommt quer darüber. Nun beginnen wir von unten, die Platten aufzurollen. Wenn wir damit fertig sind, biegen wir die Enden zusammen, so dass (ungefähr) ein Croissant entsteht.
Unsere Croissants kommen nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech, werden noch mit etwas Zucker bestreut und ab in den Ofen für etwa 20 Minuten.
Und siehe da: Die etwas merkwürdig aussehenden “Reispapier-Würste” beginnen aufzugehen und nehmen eine schöne goldbraune Farbe an. Nach anfänglicher Skepsis beginnen wir, optimistischer zu werden: Hatten die Influenzenden tatsächlich recht?
Das Ergebnis
Siri verkündet das Ende der Backzeit, die Croissants sehen tatsächlich schön aus. Goldbraun und knusprig. Es duftet außerdem nach süßem Gebäck und dem karamellisierten Zucker. Wir brechen eines auf und ja: Diese zähe Textur eines Blätterteigs, der den glutenfreien Varianten mangels Klebereiweiß fehlt ist tatsächlich zu erkennen. Sogar einzelne Schichten lassen sich erkennen und knusprig sind sie auch, fast wie das Original vom Boulanger in Frankreich.
Der Geschmack
Der Geschmack ist leider nicht abbildbar auf Social Media – und bei der ersten Probe müssen wir leider sagen: So lala. Die Textur ist wirklich nicht schlecht, etwas zäh. Vor allem stört uns der relativ dominante Ei-Geschmack. Nicht falsch verstehen: Sie sind essbar, aber (noch) kein Highlight.
Aber die Textur hat uns neugierig gemacht. Nächstes mal weniger Ei, etwas mehr Zucker und dafür mehr Milch. Dazu vielleicht etwas Schokolade? Dann könnte daraus wirklich etwas werden!
Stay tuned! 🙂
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