Mediterranes Slow Food – glutenfrei!

Mirage Burger

Mirage Burger

Wenn wir grillen, sind Burger meist die erste Wahl. Viele, die sich mit dem Grillen beschäftigen – nicht nur Blogs wie unserer, auch Influencer oder Foodtrucks – haben einen eigenen – besonderen Burger. Das wollten wir auch haben und so haben wir uns auf die Suche nach unserem „Signature Burger“ gemacht.

Wie anderswo bereits erläutert, kommt der Name aus einer gewissen Vorliebe zu Südfrankreich, daher ist das Thema des Burgers schnell gefunden: Ein Burger, der uns die Provence an den heimischen Grill holt.

Aber was bedeutet das eigentlich?

Fata Morgana

Typisch für Südfrankreich sind natürlich viele Dinge aus dem Meer: Meeresfrüchte wie Miesmuscheln, Crevetten und die beliebten Calamars frites. Natürlich gehört auch viel Fisch dazu, zum Beispiel als Teil einer Bouillabaisse, aber auch das Gemüse, Auberginen, Paprika, Zucchini, wie man es im Ratatouille findet.

Fast noch wichtiger sind aber die Gewürze. Jede*r kennt das Ikea-Bild mit den endlosen Lavendelfeldern. Dazu der Rosmarin, der dank des Klimas wächst wie bei uns nur der Löwenzahn. Thymian natürlich und das Bohnenkraut (ähnlich wie Thymian, aber herber) gehören ebenfalls dazu. Im Kopf könnt ihr euch noch den Duft von Anis, Orangen und gutem Olivenöl vorstellen und unsere Fata Morgana (frz. „Mirage“ 🙂) der Provence ist perfekt.

Burger

Inspiriert sind wir nun. Jetzt wollen wir uns daran machen, die Inspiration in einen Burger zu verwandeln. Und an sich ist so ein Burger ist ja eine simple Sache: Ein Brötchen (Bun), dazwischen ein Patty aus gehacktem Rindfleisch, eine Scheibe Käse, Salat, Gurke (außer für Seba 😊), Saucen/Senf/Ketchup und ein paar Zwiebeln.

Keine Frage, natürlich gibt es tausende Variationen, aber dieser klassische Aufbau dient uns jetzt als Grundlage.

Patty

Für die meisten, abgesehen von Felix‘ Stieftochter, die immer froh ist, wenn man ihr das Fleisch abnimmt, ist das Patty die Hauptzutat und das Wertvollste am Burger.

Das Fleisch der Provence ist der Hammel, aber auch Rindfleisch ist typisch – wie in der berühmten Daube Provençal. Daher bleiben wir klassisch beim Rindfleischpatty. Aus unserer Sicht braucht gutes Rindfleisch eigentlich gar nichts, außer ein wenig Salz und Pfeffer. Im Gegenteil, wenn wir den Fleischgeschmack übertünchen, könnten wir ja auch gleich zur vegetarischen Alternative greifen – daher wollen wir das Patty maximal ein wenig „tunen“.

Wer mal Rindfleisch von frei auf Wiesen lebenden Rindern gekostet hat, wird bemerkt haben, wie sehr das Fleisch den Geschmack der Wiesenkräuter annimmt. Da wir leider wenig Chancen haben, in Deutschland Fleisch von freilebenden provenzalischen Kühen zu bekommen, versuchen wir den Effekt mit ein paar Kräutern hinzubekommen. Für unsere Aromatisierung ergänzen wir daher Salz und Pfeffer durch etwas getrockneten Rosmarin.

Wir vermengen vorsichtig unser grob gehacktes Rindfleisch mit mindestens 20% Fettanteil vom Metzger unseres Vertrauens mit je einem Teelöffel Salz, geschroteten schwarzen Pfeffer und gemalenem Rosmarin. Warum die Vorsicht? Weil wir nachher ein saftiges, lockeres Patty haben wollen und keine harte Bulette. Würden wir zu fest kneten, wäre aber genau dies das Resultat.

Mirage Burger – Patty

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Course: HauptgerichtCuisine: RindDifficulty: Leicht
Portionen

4

Pattys
Vorbereitungszeit

20

minutes
Grillzeit

20

minutes
Kochmodus

Verhindert das Ausschalten des Bildschirms deines Geräts

Zutaten

  • 800 g Rinderhackfleisch, grob gewolft, mit mindestens 20% Fettanteil

  • 1 TL Salz

  • 1 TL Rosmarinpulver

  • 1 TL grober Pfeffer

Anweisungen

  • Hackfleisch in eine größere Schüssel geben
  • Salz, Pfeffer und Rosmarinpulver hinzufügen und vorsichtig vermengen. Nicht zu sehr kneten, da das Patty fluffig bleiben soll
  • Vier Pattys mit etwa 15 cm Durchmesser formen
  • Wir brauchen einen direkten und einen indirekten Bereich im Grill. Grill ordentlich vorheizen, Pattys auf die direkte Hitze geben und von beiden Seiten scharf angrillen danach in den indirekten Bereich geben und bis 58°C Kerntemperatur garziehen

Notizen

  • Hackfleisch ist wegen der großen Oberfläche ein sehr guter Nährboden für Keime. Daher immer möglichst frisch verarbeiten und die Kühlkette einhalten.
  • Direkter Bereich im Grill bedeutet, dass die Brenner direkt unter dem Grillgut aktiv sind. Im indirekten Bereich wird das Gargut lediglich durch die Umgebungstemperatur im Garraum erhitzt. Das funktioniert natürlich nur mit einem geschlossenen Grill.

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Bun

Eigentlich unnötig zu erwähnen, aber wie alles andere ist das Bun Geschmacksache. Ich persönlich mag die „lätschigen“ amerikanischen Buns sehr, sie gehören für mich einfach zu einem „richtigen“ Burger dazu. Eignen tun sich zum Beispiel die Brioche Buns, die es in jedem Supermarkt gibt oder auch die glutenfreien Burgerbrötchen von Schär.

Wer etwas besonderes glutenfreies haben möchte, kann auch das Schär Focaccia mit Rosmarin als Basis nehmen.1

Für jede der Varianten gilt: Etwas Butter in die Pfanne und die Buns mit der Schnittseite kurz anrösten.

Saucen

Provenzalisch angehauchter Ketchup-Ersatz

Bisher unterscheidet unseren Mirage Burger noch nicht viel von einem normalen Hamburger. Das kommt jetzt. Statt Ketchup verwenden wir unser Ratatouillerezept, aber schneiden die Zutaten in maximal 1 cm große Würfel und ergänzen 2 TL Piment d’Espelette oder Chilipulver – so dass wir ein etwas homogeneres und würzigeres Ergebnis bekommen.

Ratatouille

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Course: BeilageCuisine: MediterranDifficulty: leicht
Portionen

2

Portionen
Vorbereizungszeit

20

minutes
Kochzeit

20

minutes
Zubereitungszeit

40

minutes
Kochmodus

Verhindert das Ausschalten des Bildschirms deines Geräts

Zutaten

  • 1 Paprika

  • 1 Zucchini

  • 1 Aubergine

  • 1 EL Tomatenmark

  • 500g frische Tomaten

  • 50ml trockener Rotwein (optional)

  • 2 Schalotten

  • 3 Zehen Knoblauch

  • 4 EL gutes Olivenöl

  • 1 Bouquet garni aus Thymian, Bohnenkraut und Rosmarin oder

  • je 1 TL Thymian, Bohnenkraut und Rosmarin getrocknet

  • 1/2 TL Piment d’Espelette oder mildes Chilipulver

  • Salz

  • Schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)

Anweisungen

  • Gemüse vorbereiten: Schalotten in kleine Würfel schneiden, Knoblauch fein hacken. Tomaten häuten und ebenfalls fein hacken. Paprika, Zucchini und Aubergine in ca. 1 cm große Würfel schneiden und beiseite stellen.
  • Größere Gusspfanne nehmen und Olivenöl auf mittlerer Temperatur erhitzen. Dabei unbedingt darauf achten, dass das Öl nicht zu heiß wird: Ab 180°C entstehen potenziell ungesunde Stoffe und die wertvollen ungesättigten Fettsäuren werden zerstört.
  • Schalotten glasig braten, danach Knoblauch und Paprika zugeben und kurz mitbraten – der Knoblauch sollte nicht zu dunkel werden, sonst wird er bitter
  • Tomatenmark unter Rühren zugeben, unter Rühren kurz mitbraten und anschließend mit dem Rotwein ablöschen (Tomatenmark verliert seine Säure beim Braten)
  • Gehackte Tomaten sowie die Kräuter und den Piment d’Espelette zugeben
  • Zucchini und Aubergine zugeben und mitköcheln
  • Je nach Geschmack nun so lange zugedeckt weiterköcheln lassen, bis das Gemüse so weich ist, wie ihr es mögt. Ich mag es mit mehr Biss, meine Frau eher weich. 🙂 Möglicherweise müsst ihr ab und zu etwas Wasser hinzugeben, falls zu viel Flüssigkeit verdampft ist.
  • Mit Pfeffer und Salz abschmecken

Notizen

  • Wie ihr seht, ein ultra einfaches Gericht – das aber von seinen Zutaten lebt. Frisches Gemüse vom Markt kommt hervorragend zur Geltung – insbesondere die Tomaten. Selbstverständlich sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich lasse auch gerne mal die Aubergine weg, wenn ich keine gute finde.

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Das Ragout könnt ihr direkt verwenden oder kurz in den Mixer geben für eine schöne homogene Burgersauce.

Honig-Senf-Sauce mit Lavendel

Den Ketchup haben wir nun ersetzt, fehlt noch eine Senfsauce als Rahmen für den Käse. Dazu nehmen wir 2 EL scharfen Senf, 2 EL Honig, 2 TL Olivenöl und 1/2 TL getrockneten Thymian sowie 3-4 Lavendelblüten.

Honig-Senf-Sauce mit Lavendel

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Course: SauceCuisine: MediterranDifficulty: Leicht
Portionen

4

Portionen
Zubereitungszeit

5

minutes
Kochmodus

Verhindert das Ausschalten des Bildschirms deines Geräts

Zutaten

  • 4 EL Honig

  • 3 EL Senf

  • 3 EL Olivenöl

  • 1 Prise Salz

  • 1/2 TL Getrockneten Thymian gerebelt

  • 4 Lavendelblüten getrocknet

Anweisungen

  • Zutaten in eine Schüssel geben und verrühren

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Schwarze Tapenade

Und eine dritte Sauce gibt unserem Mirage-Burger den letzten Schliff: Eine typisch provenzalische Tapenade.

Schwarze Tapenade

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Course: Amuse-GueuleCuisine: MediterranDifficulty: Leicht
Portionen

8

Portionen
Zubereitungszeit

15

minutes

Rezept für unsere schwarze Tapenade

Kochmodus

Verhindert das Ausschalten des Bildschirms deines Geräts

Zutaten

  • 250g schwarze Oliven (ohne Stein)

  • 50g Kapern

  • 6 Sardellenfilets

  • 2 EL Zitronensaft

  • Olivenöl nach Bedarf

  • 1 Knoblauchzehe

  • 1 TL Thymian

  • 1 TL Rosmarin

  • 1 TL Bohnenkraut

  • 1 Prise Chilipulver

Anweisungen

  • Alle Zutaten in einen Mörser (oder Mixer) geben und zu einer feinen Paste verarbeiten.
  • Je nach gewünschter Konsistenz und Geschmack noch Olivenöl zugeben.
  • Abschmecken und fertig.

Notizen

  • Je nachdem welche Oliven ihr habt und wie viel Öl die Sardellen mitbringen, wird die Tapenade fester oder flüssiger. Gebt einfach gutes Olivenöl zu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Nachgekocht? Verbessert? Zeig doch mal! 🙂

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Salat

Der Salat bringt Frische auf den Burger, das soll bei uns nicht anders sein. Wir verwenden Romanasalat, der ein bisschen mehr Geschmack aufweist, als der etwas langweilige Eisbergsalat.

Käse

Klar, auf einen Burger gehört Käse. Aber welcher? Uns war klar, der klassische Burger-Cheddar passt nicht wirklich. Bei den Sizzlebrothers haben sie schon Grillkäse für besonders käsige Cheeseburger ausprobiert, aber die waren geschmacklich nicht so unser Ding.

Typisch für die Provence sind zwei Ziegenkäse: Der Banon, ein Weichkäse aus Ziegenmilch, der in einem Kastanienblatt eingewickelt wird und der Brousse de Rove, ein Ziegenweichkäse. Beide sind allerdings eher Spezialitäten, die ihr nur selten in einem deutschen Supermarkt finden werdet. In eine ähnliche Richtung, aber deutlich leichter zu bekommen sind Ziegenkäserollen. Sie haben wie der Banon einen weichen Rand, werden zur Mitte hin aber etwas fester – so lässt sich die Rolle gut in dünne Scheiben schneiden und eignet sich daher perfekt für unseren Mirage-Burger.

Zusammenbau

Wir starten mit dem Unterteil des Buns und verstreichen darauf einen guten Löffel der Tapenade (Vorsicht: Hohe Kontaminationsgefahr, wenn ihr sowohl glutenfreie als auch normale Buns verwendet). Darauf gebt ihr ein Salatblatt und darüber 2 Löffel des Ratatouille-Dips. Darauf das Patty, zwei Scheiben der Ziegenkäserolle und ein Teelöffel der Honig-Senf-Lavendel-Sauce. Deckel drauf und fertig ist unser Mirage Burger!

Guten Appetit!

Habt ihr den Burger mal nachgemacht? Verbesserungsvorschläge oder weitere Ideen? Wir freuen uns über eure Ideen in den Kommentaren!

  1. Wir erhalten keinerlei Zuwendung von der genannten Marke. Wir wissen nur aus Erfahrung, dass viele glutenfreie Produkte nicht besonders gut sind und empfehlen daher ganz speziell bestimmte Produkte. ↩︎

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